Diamanten und Brillanten

Diamanten - ständig mehrere hundert Diamanten auf Lager

Diamant Kristalle
Diamant Kristalle​ in verschiedenen Farben
 

Diamant ist der wohl bekannteste Edelstein der Welt und besteht aus reinem Kohenstoff (C). Er kristallisiert kubisch und wird demnach am häufigsten in Würfel- oder Oktaederform gefunden.

Sein Name leitet sich vom griechischen Wort ‚adamas‘ ab, was so viel wie ‚unbezwingbar‘ bedeutet.

Er hat die maximale Mohs-Härte 10 und es gibt kein natürliches Material auf der Welt, das noch härter ist als Diamant. (Seine Schleifhärte ist etwa 140mal so hoch wie die von Rubin und Saphir, die mit einer Härte 9 beide die nächsthärteren Materialien der Mohs’schen Härteskala darstellen.)


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Diamanten und Brillanten

Die einzige Möglichkeit, Diamant zu schleifen, ist mit anderen Diamanten bzw. Diamantpulver. Dies ist unter anderem möglich, weil Diamant eine Härteanisotropie besitzt und in bestimmten Richtungen minimal andere Härten zeigt. In diese Richtungen ist Diamant mit viel Aufwand schleifbar.

Durch seine extreme Härte und Widerstandsfähigkeit hat der Diamant den Ruf, nahezu unzerstörbar zu sein. Das stimmt nur bedingt: Extreme Härte geht mit extremer Sprödigkeit und perfekter Spaltbarkeit einher – der Diamant kann dadurch schnell brechen. Insbesondere beim Fassen ist deshalb Vorsicht geboten.

Nicht zuletzt wegen seines typischen Diamantglanzes, den kein anderer Edelstein vollständig nachahmen kann, gilt Diamant als „König der Edelsteine“.

Im Alltag ist Diamant sehr widerstandsfähig und unkompliziert in der Handhabung. Auch nach jahrelangem Tragen behält ein Diamant sein Feuer, seine spiegelglatten Flächen und seine messerscharfen Kanten. Achtsam sollte man – wie bei allen Edelsteinen – dennoch sein und den Stein nicht gegen harte Kanten stoßen oder fallen lassen, da sonst Bruchgefahr besteht.

Gegenüber Temperaturen ist Diamant im Allgemeinen unempfindlich, weshalb Löten bei gefassten Steinen zur Anpassung von Schmuck meist problemlos möglich ist. Schon seit dem Altertum fasziniert er die Menschen und wurde zu Schmuckzwecken genutzt (auch wenn er wegen seiner Härte lange nicht geschliffen werden konnte).

Chemisch ist Diamant reiner Kohlenstoff, der unter sehr hohem Druck in großer Tiefe auskristallisiert. Durch aufsteigende Magmen wird er nach oben befördert und in Kimberlit und Lamproit – seinem Muttergestein – gefunden. Bedeutende Fundorte sind Afrika (insbesondere Namibia und Botswana) sowie Kanada, Russland und Australien. Für die Schmuckproduktion besonders wichtig ist Botswana: Hier werden weltweit hervorragende Schmuckdiamanten mit hoher Farbe und Reinheit gefunden.

Als Blutdiamanten (Konfliktdiamanten) bezeichnet man Diamanten, deren Erlös zur Finanzierung von Kriegen und gewalttätigen Konflikten verwendet wird bzw. solche, die illegal geschürft und verkauft werden, um Konfliktparteien zu unterstützen. Seit 2003 ist das Kimberley-Abkommen in Kraft: ein Zertifikats-System, das den Handel mit Konfliktdiamanten verhindern soll. Es bezieht sich ausschließlich auf Rohdiamanten. Endverbraucher erhalten die Kimberley-Zertifikate nicht; sie werden zwischen Zollbehörden und Händlern geführt. Wir garantieren für unsere importierten Diamanten konfliktfreie und zertifizierte Herkunft – Blutdiamanten werden Sie bei uns nicht finden.

Diamant als Brillant geschliffen
Diamant als Brillant geschliffen

Wissenswertes über Diamanten und Brillanten

Damit ein Mineral als Edelstein gilt, muss es gewisse Kriterien erfüllen: Es sollte schön und klar sein (Brillanz), ausreichend hart (robust) und selten. All diese Eigenschaften hat der Diamant in besonderem Maße, was ihn zum „König der Edelsteine“ macht.

Bis ins 18. Jahrhundert wurden Diamanten ausschließlich in Indien gefunden und von dort gehandelt. Die Fundstätten reichen bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Da Diamanten wegen ihrer Härte lange nicht bearbeitet werden konnten, bestimmten Farbe, Transparenz und Kristallform den Wert. Ideal ausgebildete Oktaeder-Kristalle blieben oft im Besitz der Maharadschas.

Im alten Griechenland galten importierte Diamanten als vom Himmel gefallene Sternsplitter oder Tränen der Götter. Der Name „Diamant“ leitet sich vom griechischen „Adamas“ (der Unbezwingbare) ab.

Erst im 15. Jahrhundert erkannte man die Härte-Anisotropie und konnte Diamant bearbeiten – damals nur unter höchstem Aufwand. Diamanten sind reiner Kohlenstoff, der unter extremen Drücken und Temperaturen kristallisiert (kubisches Kristallsystem, meist als Oktaeder). Die Mohs-Härte von 10 macht ihn zum härtesten natürlichen Material; der Unterschied zu Korund (9) ist enorm: Diamant ist etwa um Größenordnungen härter, was die Bearbeitung entsprechend aufwändig macht.

Schleifen und Bohren von Diamant

Womit lässt sich Diamant schleifen, wenn nichts härter ist? Die Praxis nutzt Diamantpulver: In der Masse sind immer Partikel vorhanden, die in der härtesten Kristallrichtung orientiert sind und so die Bearbeitung ermöglichen – allerdings deutlich langsamer als bei anderen Edelsteinen.

„Gebohrte“ Diamanten werden nicht mechanisch durchbohrt, sondern mit Hochleistungslasern „durchschossen“. Darauf sind wenige Firmen, vornehmlich in Asien, spezialisiert.

Gewichte und Größen von Brillanten

Ein Brillant ist ein Diamant im Brillantschliff (mindestens 57 Facetten). Der Schliff ist in seinen Proportionen definiert; daraus lassen sich Größen- und Gewichtsabschätzungen ableiten.

Gewicht Größe (Ø, rund)
0,005 ct 1,0–1,1 mm
0,01 ct 1,3 mm
0,02 ct 1,7 mm
0,03 ct 1,9–2,0 mm
0,04 ct 2,2 mm
0,06 ct 2,5 mm
0,08 ct 2,8 mm
0,10 ct 3,0 mm
0,12 ct 3,2 mm
0,15 ct 3,4 mm
0,18 ct 3,65 mm
0,20 ct 3,8 mm
0,25 ct 4,1 mm
0,30 ct 4,3 mm
0,50 ct 5,2 mm
0,75 ct 6,0 mm
1,00 ct 6,6 mm
1,50 ct 7,5 mm
2,00 ct 8,2 mm
2,50 ct 8,8 mm
3,00 ct 9,4 mm
3,50 ct 9,8 mm
4,00 ct 10,3 mm
5,00 ct 11,1 mm

Werte sind Näherungen für runde Brillanten mit Standard-Proportionen.

Diamant-Tester, Diamant-Prüfgeräte

Diamanten sind hervorragende Wärmeleiter. Diamantprüfgeräte erhitzen ihre Spitze und messen den Wärmeabfluss. Aus den Messwerten wird abgeleitet, ob es sich um Diamant handelt. Der Test birgt Fehlerquellen – kleine Steine, beschichtete Imitate, Dupletten oder synthetische Diamanten können falsch interpretiert werden. Unterkühlte Zirkonia können fälschlich als Diamant angezeigt werden; Messung daher nur bei Raumtemperatur. Für verlässliche Echtheitsprüfung eignen sich Refraktionsindex, Dichtebestimmung und die Analyse diamanttypischer Strukturen.

Natürliche vs. synthetische Diamanten

Herkunft:

  • Natürliche Diamanten entstehen in der Erdkruste bzw. im Erdmantel unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen über sehr lange Zeiträume.
  • Synthetische Diamanten werden im Labor (z. B. HPHT/CVD) aus Kohlenstoffquellen gezüchtet.

Reinheit und Qualität:

  • Natürliche Diamanten zeigen eine Bandbreite an Einschlüssen und Qualitäten (Bewertung nach 4C: Carat, Cut, Color, Clarity).
  • Synthetische Diamanten können oft kontrolliert hohe Reinheit erreichen, existieren aber in verschiedenen Qualitäten.

Kosten:

  • Natürliche Diamanten sind bei vergleichbarer Qualität und Größe in der Regel teurer.
  • Synthetische sind meist kostengünstiger.

Umweltauswirkungen:

  • Abbau natürlicher Diamanten kann Umweltbelastungen verursachen.
  • Laborherstellung kann ressourcenschonender sein – abhängig vom Energie-Mix.

Ethik:

  • Bei natürlichen Diamanten sind Konfliktquellen zu berücksichtigen (Kimberley-Prozess).
  • Labor-Diamanten sind häufig eine ethisch unbedenkliche Option.

Was sind Diamanten wert?

Der Wert ergibt sich aus den 4 Cs: Cut (Schliff), Clarity (Reinheit), Color (Farbe) und Carat (Gewicht; 1 ct = 0,2 g).

Schliff (Cut): Beurteilt werden u. a. Symmetrie, Proportionen (Höhe von Ober-/Unterteil), Facettenanlage, Kalette und Rundiste. Eine seriöse Schliffbewertung lohnt besonders ab ca. 0,30 ct in guter Qualität.

Reinheit (Clarity): Von FL/IF (lupenrein) über VVS, VS, SI bis I1–I3 (Piqué). Bei FL–SI ist die Brillanz in der Regel nicht beeinträchtigt.

Diamant-Reinheiten
Diamanten – Reinheitsgrade (schematisch)

Die Rapaport-Liste dient dem Fachhandel als Basis für Preisfindungen (nach Gewicht, Farbe, Reinheit). Fluoreszenz (UV-Licht) kann die Bewertung beeinflussen.

Farbe (Color)

Für weiße Diamanten reicht die Skala üblicherweise von D (farblos) bis O (deutlich getönt). Historische Begriffe: „River“, „Top Wesselton“, „Wesselton“, „Crystal“, „Cape“.

Diamant-Farbgraduierung
Farbgraduierung weißer Diamanten

Schliffe

Am bekanntesten: Brillantschliff (rund, ≥57 Facetten; bei größeren Steinen auch mehr). Auch Princess, Cushion oder Radiant zeigen starkes Feuer. Aufgrund der Kristallform wird oft der Brillantschliff bevorzugt, weil er Material optimal nutzt.

Verschiedene Diamantschliffe
Schliffarten bei Diamanten

Geologie des Diamanten

Edelsteine benötigen spezifische Entstehungsbedingungen (Chemie, Druck, Temperatur, Zeit). Diamant entsteht im Erdmantel aus reinem Kohlenstoff: Das extrem dichte Atomgitter kristallisiert meist als Oktaeder, teils als Würfel oder Rhombendodekaeder (alles kubisch).

Diamantkristall
Diamantkristall

Bildung vermutlich bei ~1300 °C und sehr hohem Druck in 130–200 km Tiefe. Vulkanausbrüche transportierten die Kristalle rasch an die Oberfläche, eingebettet in Kimberlit (vulkanischer Tuff). „Pipes“ können Meter bis Kilometer messen; an der Oberfläche am breitesten und in die Tiefe enger werdend.

Abbau von Diamanten in einer Kimberlit-Pipe
Abbau von Diamanten in einer Kimberlit-Pipe

Primäre Lagerstätten sind die Kimberlit-Schlote selbst (Yellow Ground bis ~30 m, Blue Ground bis ~500 m, darunter Hard Ground). Sekundäre Lagerstätten („Seifen“) entstehen durch Umlagerung via Flüsse; aufgrund der Dichte lagern sich Diamanten in strömungsarmen Zonen (z. B. Innenkurven) ab. In Seifen finden sich häufig qualitativ hochwertige Kristalle.

Diamantgewinnung

Historisch wurde mit Waschschüsseln ausgewaschen; industriell dominiert heute Aufbereitung des Kimberlits zu einer „Trübe“ und Trennung nach Dichte. Diamant ist lipophil – auf fettbeschichteten Rüttelbändern bleiben Diamanten haften, Begleitgestein wird abgespült. Alternativ/ergänzend sortiert man mittels Röntgenfluoreszenz und Druckluftstößen. Anschließend werden anhaftende Reste in Säurebädern entfernt (Diamant ist chemisch sehr widerstandsfähig).

Diamanten schürfen auf einem Feld auf Borneo
Diamanten schürfen auf einem Diamantfeld (Borneo)

Die bedeutende Argyle-Mine (Australien; aktuell stillgelegt) lieferte in Spitzenzeiten ~40 Mio. ct/Jahr bei hohem Diamantgehalt des Kimberlits. Weitere wichtige Regionen: u. a. Botswana (Jwaneng), Russland (Sibirien), DR Kongo (Tshikapa, Mbuji-Mayi) – mit unterschiedlichen Schmuck-/Industrieanteilen.

Handel mit Diamanten

Frühe Handelswege führten aus Indien (ab 3. Jh. v. Chr.) über persische und arabische Händler nach Alexandria und weiter nach Europa. Mit dem Seeweg nach Indien (Vasco da Gama) gewann Europa direkten Zugang. Antwerpen entwickelte sich zum Zentrum des Handels und der Schleifindustrie (heute: hochqualitative und größere Steine), während viele kleinere Steine in Surat/Indien geschliffen werden.

Wie entstehen farbige Diamanten?

Diamanten bestehen aus Kohlenstoffatomen im kubischen Gitter. In der Natur kommen Abweichungen vor: Fehlstellen, Fremdatome, plastische Deformationen – sie verursachen Farbe.

Farbige Diamanten
Farbige Diamanten

Beispiele: Stickstoff → gelb bis braun; Bor → blau (natürlich sehr selten). Plastische Deformationen können rosa/pink oder schwarz erzeugen; Schwarz oft auch durch Graphiteinlagerungen. Farben lassen sich zudem durch Erhitzen oder Bestrahlung verändern. Die dabei verwendete Strahlung führt nicht zu „strahlenden“ Edelsteinen; es handelt sich um etablierte, kontrollierte Verfahren (analog zu medizinischer Röntgenstrahlung).

Aus welchem Land stammt mein gekaufter Diamant?

Der Ursprung einzelner Steine ist nach dem internationalen Handelsprozess praktisch nicht mehr eindeutig nachzuweisen: Rohdiamanten aus verschiedenen Ländern werden nach Größe/Farbe/Reinheit gemischt, sortiert und an eine begrenzte Zahl direkter Abnehmer (Sightholder) vergeben. Von dort gehen sie in Schleifzentren (z. B. Antwerpen, Tel Aviv, New York, Asien).

Kimberley-Papiere / Kimberley-Prozess

Beispiel eines Kimberley-Zertifikats
Beispiel: Kimberley-Zertifikat

Der Kimberley-Prozess regelt den internationalen Handel mit Rohdiamanten mittels versiegelter Sendungen und Zertifikaten zwischen Export- und Importzoll. Innerhalb eines Wirtschaftsraums (z. B. EU) werden beim Weiterverkauf keine neuen Kimberley-Papiere ausgestellt. Verarbeitete Diamanten (geschliffen, gebohrt, gefasst) fallen nicht unter den Kimberley-Prozess.

Schleifen von Diamanten: große Schleifereien

Wichtige Akteure der Branche sind unter anderem Unternehmen mit Zentren in Antwerpen/Belgien, Indien (Surat), Israel, Südafrika, China sowie Marken mit eigenen Schleifereien (z. B. in den USA). Sie prägen Qualität, Technologie und Marktzugang.

Berühmte Diamanten

Hope-Diamant: Blauer Diamant (~45,52 ct), bekannt durch seine wechselvolle Geschichte.

Koh-i-Noor: Historischer Diamant (~105,6 ct), Ursprung Indien; heute Teil der britischen Kronjuwelen.

Cullinan: Größter jemals gefundener Rohdiamant (~3.106 ct); in mehrere große Steine aufgeteilt.

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