Rubin
Der Rubin gehört genau so wie die Saphire zur Gruppe der Korunde. Chemisch gesehen handelt es sich bei Korunden um kristallisiertes Aluminiumoxid. In dieses Aluminiumoxid-Kristallgitter können verschiedene Fremdelemente eingelagert sein wie beispielsweise Chrom, Kobalt, Eisen, Titan, oder Chrom. Die rote Farbe des Rubins beruht auf Einlagerungen von Chrom und kann von blassrot bis dunkelrot reichen. Alle anderen Farbvarietäten des Korunds werden als Saphir bezeichnet.
Die Mohshärte des Rubins, genau wie des Saphirs, liegt bei 9 und er ist damit nach dem Diamanten das zweithärteste Mineral und somit fast komplett unempfindlich gegen äussere Einflüsse und Abnutzung.
Bis ins 18. Jahrhundert wurden fast immer alle roten Edelsteine unter dem Begriff Rubin gehandelt, da aufgrund fehlender gemmologischer Kenntnisse und Geräte eine Unterscheidung von Rubin, Granat oder auch Spinell fast unmöglich war.
Der Wert eines Rubins wird außer der Größe sehr stark von der Reinheit und einer tiefroten Farbe bestimmt. Je klarer und je intensiver das Rot ist, desto teurer ist der Stein.Das begehrte Taubenblutrot hat einen Hauch Violett im Rot und gibt dem Rubin eine unvergleichliche und auch unverwechselbare Farbe.
Man schätzt, daß inzwischen 98% !!! aller im Markt befindlichen Rubine in irgendeiner Art und Weise behandelt sind. Oft wird die Farbe durch Brennen intensiviert oder die Steine sind reinheitsverbessert. Dadurch können Rubine in sehr klarer und sehr schöner Farbe zu relativ günstigen Preisen angeboten werden.
Teilweise sind in den Rubinkristallen parallel angeordnete Rutilkristalle eingelagert. Diese Rubine sind grösstenteils lichtundurchlässig (opak), aber durch die Anordnung der Rutilnadeln erscheint bei punktfürmiger Belechtung ein Stern auf der Oberfläche. Diese Rubine werden als Sternrubine im Handel angeboten und bezaubern durch diese ungewöhnliche Sternbildung.
Rubine kommen fast auf allen Kontinenten vor wie beispielsweise Asien (Sri Lanka, Mynamar - das ehemalige Burma -, Kambodscha, Indien, Thailand, Vietnam, Pakistan) oder Afrika (Madagaskar, Mosambik, Tansania, Nigeria).
Burma Rubine gehören auf Grund ihrer herausragenden Qualität zu den weltweit begehrtesten Rubinen überhaupt. In Burma (dem heutigen Myanmar) werden aber nicht nur Rubine gefunden, sondern auch andere sehr hochwertige Edelsteine wie z.B. Saphire. Ein Top-Rubin kann dabei schon mal wesentlich teurer sein als ein Diamant mit vergleichbarem Gewicht.
Eine der größten und auch gesuchtesten Fundstätten ist Mogok, ein Tal im Norden Zentralburmas. Hier werden aussergewöhnlich gute Rubine gefunden, die zumeist auch nicht behandelt (erhitzt) werden, um ihr brillantes Rot zu erhalten. Wenn man bedenkt, daß inzwischen etwa 98% aller Rubine erhitzt werden, so stellen die unbehandelten Rubine aus Burma sehr seltene und gesuchte Raritäten im Edelsteinmarkt dar.
Verwechslungsmöglichkeiten des Rubins bestehen mit dem Almandin (einer Granatvarietät), dem roten Spinell, roten Turmalinen und dem Granat.
Unser Rubin-Angebot finden Sie hier:
Hier ist eine Tabelle mit den chemischen, physikalischen und gemmologischen Eigenschaften von Rubin:
Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Mineralgruppe | Korund (Varietät von Aluminiumoxid) |
Chemische Formel | Al₂O₃ (reines Aluminiumoxid) |
Härte (Mohs-Skala) | 9 (nach der Mohs-Skala, nur von Diamanten übertroffen) |
Spezifisches Gewicht | 3,95 bis 4,05 g/cm³ (variiert je nach Herkunft) |
Farben | Rot (bekannteste Farbe), auch Rosa, Pink, Purpur, und selten auch Orange sind möglich |
Transparenz | Transparent bis undurchsichtig |
Brechungsindex (RI) | 1,762 bis 1,770 (variiert je nach Farbe und Herkunft) |
Doppelbrechung | Ja (positive Doppelbrechung, Anisotropie) |
Lichtdispersion | 0,018 (höher als bei Diamanten) |
Dichte | 3,95 bis 4,05 g/cm³ (variiert je nach Herkunft) |
Kristallsystem | Triklin, rhomboedrisch |
Spaltbarkeit | Keine (Rubine sind unspaltbar) |
Habit | Hexagonale Prismen, konische Enden |
Fluoreszenz | Meist keine, gelegentlich schwache Rötlich-Orange Fluoreszenz unter UV-Licht |
Herkunft | Hauptabbaugebiete sind Myanmar, Thailand, Sri Lanka, Tansania, Mosambik, Madagaskar, und weitere Länder |
Verwendung | Schmuck, insbesondere Ringe, Anhänger, Ohrringe, historische Kronen und Schmuckstücke |
Bedeutung und Symbolik | Leidenschaft, Liebe, Stärke, Mut, Glück, Schutz vor bösen Einflüssen |
Astrologie | Sternzeichen Krebs, Glücksbringer für Juli-Geborene |
Investition | Wertsteigerung über die Zeit, begehrte Sammlerstücke |
Rubin Fundorte
Myanmar (Burma)
Rubine aus Myanmar, früher bekannt als Burma, gehören zu den begehrtesten Edelsteinen weltweit und haben eine lange Geschichte als Symbol für Liebe, Leidenschaft und Macht. Myanmar ist der größte Produzent von Rubinen weltweit. Rubine aus Myanmar haben einen unverwechselbaren roten Farbton und sind aufgrund ihrer hohen Qualität und Seltenheit sehr begehrt.
Die Entdeckung von Rubinen in Myanmar geht auf die Antike zurück. Die ersten Hinweise auf den Handel mit Rubinen stammen aus dem 7. Jahrhundert n.Chr., als arabische Händler Edelsteine von Myanmar nach Europa brachten. In der Folgezeit geriet Myanmar unter den Einfluss von indischen, chinesischen und später europäischen Kolonialmächten, die alle Interesse an den reichen Bodenschätzen des Landes hatten.
Rubine aus Myanmar werden hauptsächlich in der Region Mogok abgebaut, die im Norden des Landes liegt und seit Jahrhunderten für ihre reichen Vorkommen an Edelsteinen bekannt ist. Die Region ist bekannt für ihre Kaltluft und ihre natürlichen Voraussetzungen, die dazu führen, dass die Edelsteine in höchster Qualität und Klarheit vorkommen. Die meisten Rubine in Myanmar haben einen satten Rotton mit einem Hauch von Blau. Diese Farbe wird oft als "Taubenblutrot" bezeichnet und ist eine der begehrtesten Farben für Rubine weltweit.
Neben Mogok gibt es auch andere wichtige Rubinfundorte in Myanmar, darunter die Regionen Mong Hsu und Namya. Mong Hsu ist ein relativ neues Abbaugebiet, das in den 1990er Jahren entdeckt wurde und schnell an Bedeutung gewonnen hat. Die Rubine in Mong Hsu haben oft einen etwas dunkleren Farbton als Rubine in Mogok, sind aber dennoch von hoher Qualität. Namya ist ein weiteres Abbaugebiet, das in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Rubine in Namya haben oft einen satten Rotton mit einem Hauch von Rosa.
Thailand
Die Entdeckung von Rubinen in Thailand geht auf das 14. Jahrhundert zurück, als das Königreich Ayutthaya unter der Herrschaft von König Ramathibodi II. gegründet wurde. Es wurde schnell klar, dass Thailand ein reiches Vorkommen an Edelsteinen hatte, darunter auch Rubine. Der Abbau von Rubinen in Thailand wurde zu einer wichtigen Einkommensquelle für das Königreich.
Rubine aus Thailand haben eine tiefrote Farbe und einen schönen Glanz, der auf ihre Klarheit und Reinheit zurückzuführen ist. Die meisten Rubine aus Thailand haben einen natürlichen Farbton, der durch den Gehalt von Eisen und Chrom im Kristall entsteht. Die Farbe der Rubine variiert von tiefem Rot bis hin zu einem orangen Ton, und einige Steine haben auch eine leichte Blaufärbung.
Die wichtigsten Fundorte von Rubinen in Thailand sind in der Region Chanthaburi, die im Osten des Landes liegt. Die Region hat eine lange Geschichte in der Edelsteinproduktion und ist bekannt für ihre hochwertigen Rubine, Saphire und Smaragde. Die Rubine aus Chanthaburi haben oft einen satten Rotton und eine hohe Transparenz, was sie zu begehrten Edelsteinen macht.
Neben Chanthaburi gibt es auch andere wichtige Fundorte von Rubinen in Thailand, darunter Kanchanaburi im Westen des Landes und Mae Sot im Norden. Die Rubine in Kanchanaburi haben oft eine orangefarbene Tönung, während die Rubine in Mae Sot oft eine leichte Blaufärbung aufweisen.
Mosambik
Mosambik ist einer der wichtigsten Lieferanten von Rubinen weltweit. Die Rubine aus Mosambik zeichnen sich durch ihre leuchtende rote Farbe und ihre Klarheit aus. Sie werden meistens in den Provinzen Nampula und Cabo Delgado gefunden.
Rubine wurden in Mosambik schon seit Jahrhunderten abgebaut, aber erst in den letzten Jahrzehnten wurden die Vorkommen intensiv genutzt. Die Rubine aus Mosambik wurden in den 1980er Jahren entdeckt, als die Länder Afrikas begannen, ihre natürlichen Ressourcen zu nutzen, um ihre Wirtschaft zu fördern.
Die meisten Rubine aus Mosambik werden in den Provinzen Nampula und Cabo Delgado abgebaut. Die Rubine werden meistens von Hand abgebaut und sind oft in den Sedimenten von Flüssen und Bächen zu finden.
Tansania
Tansania ist ebenfalls eines der wichtigsten Länder in Afrika, das Rubine produziert. Sie werden meistens in den Regionen Tunduru, Songea und Longido gefunden.
Rubine wurden in Tansania schon seit Jahrhunderten abgebaut, aber erst in den letzten Jahrzehnten wurden die Vorkommen intensiv genutzt. Die Rubine werden meistens von Hand abgebaut und sind oft in den Sedimenten von Flüssen und Bächen zu finden.
Kenia
Kenia ist ein Land in Ostafrika, das insegsamt für seine reichen Mineralvorkommen bekannt ist. Rubine sind eine der vielen Edelsteinarten, die in Kenia vorkommen. Sie werden hauptsächlich in den Regionen Tsavo, Baringo und Taita Taveta gefunden.
Rubine wurden in Kenia erstmals in den 1930er Jahren entdeckt, aber erst in den 1960er Jahren begann der kommerzielle Abbau von Rubinen. Die meisten Rubine aus Kenia werden von Hand abgebaut, und die Bergleute arbeiten oft unter gefährlichen Bedingungen.
Rubin-Kristalle und Schliffe:
Berühmte Rubine:
The Rosser Reeves Star Ruby: Dieser Rubin ist einer der größten und bekanntesten Sternrubine der Welt. Er wiegt beeindruckende 138,7 Karat und zeigt einen klaren sechsstrahligen Stern, wenn er beleuchtet wird. Der Stein ist nach seinem Besitzer, dem Werbefachmann Rosser Reeves, benannt und befindet sich heute in einer privaten Sammlung.
The Sunrise Ruby: Dieser Rubin, ein wunderschöner roter Edelstein, wiegt etwa 25,59 Karat und ist bekannt für seine leuchtende Farbe und außergewöhnliche Reinheit. Im Jahr 2015 wurde er bei einer Auktion für einen Rekordpreis verkauft und ist einer der teuersten Rubine, die jemals versteigert wurden.
The Red Cross Ruby: Dieser Rubin wiegt 32,08 Karat und wurde in Birma (Myanmar) abgebaut, einem der berühmtesten Herkunftsorte für hochwertige Rubine. Der Stein wurde 1973 von der britischen Königin Elizabeth II. an das Rote Kreuz gespendet.
The De Long Star Ruby: Dieser Rubin wiegt 100,32 Karat und ist ein weiterer großer Sternrubin mit einem klaren sechsstrahligen Stern. Er wurde nach seinem Besitzer, Edith Haggin De Long, benannt und befindet sich heute in der Sammlung des American Museum of Natural History in New York City.
The Carmen Lúcia Ruby: Dieser Rubin wiegt etwa 23,1 Karat und wurde nach der ehemaligen brasilianischen First Lady Carmen Lúcia Noronha benannt. Er ist bekannt für seine leuchtende rote Farbe und wurde von der brasilianischen Regierung als Geschenk an die ehemalige First Lady überreicht.
The Rajaratna Ruby: Dieser Rubin ist Teil der britischen Kronjuwelen und wiegt 20,2 Karat. Er ist in einem Diadem enthalten, das für Königin Victoria geschaffen wurde.